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Marie-Therese Schönbächler (2002): „In die dunkle Welt der Männer heineingesprengt.“ Schweizerische Doktorandinnen an der Universität Bern 1889-1945.
1874 promovierte die erste Doktorandin in Bern. Seither sind ihr viele Frauen gefolgt. Die Rolle der Frau in der Gesellschaft wurde wesentlich durch die Geschlechtscharaktere geprägt, was sich sowohl auf die Zielvorstellungen weiblicher Bildung wie auch auf deren institutionelle Ausgestaltung auswirkte. Frauen an der Universität wurden verschiedensten Diskriminierungen ausgesetzt. Diese fanden ihre Fortsetzung in horizontaler…
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Susanne Burren und Katrin Rieder (2000): Organismus und Geschlecht in der genetischen Forschung. Eine wissenssoziologische Studie.
Gegenwärtig befinden sich die biowissenschaftlichen Erklärungsmodelle in einem fundamentalen Umbruch: Es zeichnet sich ab, dass die herkömmlichen reduktionistischen, linearen und hierarchischen Modelle an Geltungskraft verlieren und durch Netzwerk- und Systemmodelle abgelöst werden, in welchen das Zusammenspiel einer Vielzahl von Faktoren im Zentrum steht. Diese Veränderung der wissenschaftlichen Denkmuster betrifft mit der Geschlechterdifferenz und der Dichotomie…
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Désirée Aebersold und Sonja Stalder (2000): „Da vom Erwerb des Titels meine Zukunft abhängt.“ Die Bedeutung der medizinischen Fakultät der Universität Bern zwischen 1933 und 1945 für die von den ‚Rassengesetzen‘ betroffenen Doktorandinnen aus Deutschland.
Im Zuge der Einführung der ‚Rassengesetze‘ durch die Nationalsozialisten flohen auch viele Doktorandinnen in die Schweiz. 45 von ihnen immatrikulierten sich an der Medizinischen Fakultät der Universität Bern. Die Lebensgeschichten dieser Frauen – ihre kulturelle Herkunft, die Beweggründe in Bern zu promovieren aber auch die Umstände, die zu der Ausreise aus der Schweiz geführt haben…
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Chantal Magnin und Marianne Rychner (2000): Ohnmacht – Allmacht. Zur Strukturlogik der Esoterik.
Unter dem Stichwort ‚Esoterik’ wird auf dem Markt eine unübersichtliche Vielzahl therapeutischer Techniken, spiritueller Schriften und kultischer Gegenstände angeboten. Die Etablierung esoterischer Praktiken und Theorien in Bezug auf Selbstverwirklichung und Gesundheit ist kaum zu übersehen. Im Vordergrund dieser Arbeit steht die Frage nach der Funktion von Esoterik: Welches Weltbild vermittelt Esoterik und welche individuellen Deutungsmuster…
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Esther B. Oester (2000): Listen der Macht. Vom Männerbund zum Old Boy’s Network.
Warum sind Frauen in Führungspositionen in Wirtschaft und Gesellschaft unter-vertreten? Ist die Schweiz ein Männerbund? In der Arbeit wird aufgezeigt, dass das Konzept Männerbund ausdifferenziert werden muss und es werden unterschiedliche Zusammenschlüsse von Männern untersucht. Die Darstellung geht von einer Theorieübersicht zum Thema Männerbund aus und es werden klassische Männerbünde wie Freimaurer, Studentenverbindungen etc. dargestellt.…
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Peter Schallberger (2000): Subsistenz und Markt. Bäuerliche Positionierungsleistungen unter veränderten Handlungsbedingungen.
Der Schwerpunkt der Untersuchung liegt bei der wissenssoziologischen Rekonstruktion der kategorialen Systeme, nach denen junge Hoferben die für sie relevanten Wirklichkeitsbereiche wahrnehmen und auslegen. Ihre ‚spontane politische Ökonomie’, ihr ‚primär-ökologisches Bewusstsein’, sowie die Motivik ihrer Bindung an den elterlichen Hof verweist auf den ‚subsistenzlogischen’ Kern eines kulturellen Deutungsmusters, das seinen strukturellen (und realhistorischen) Hintergrund im…
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Daniel Blumer und Pia Tschannen (1999): Wer hat das Sagen im Quartier? Einflussmöglichkeiten von Akteurgruppen auf die Entwicklung zweier Quartiere der Stadt Bern.
Die soziokulturelle und städtebauliche Entwicklung städtischer Quartiere ist immer auch Ausdruck von Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Akteurgruppen, die den Quartierraum nach ihren Vorstellungen und Idealen gestalten wollen. Dabei sind die Möglichkeiten der Einflussnahme auf politische Entscheide oder auf die öffentliche Meinung sehr unterschiedlich. Die vorliegende Studie befasst sich mit vier Akteurgruppen (Stadtplanung, bürgerliche Quartiervereine, parlamentarische Linke,…
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Marianna Kropf (1999): Tantra im Westen. Alternative Religion oder Bekenntnis zur körperlichen Lust.
Die vorliegende religionssoziologische Studie befasst sich mit einem unter dem Begriff Tantra erscheinenden Angebot an Kursen, Gruppen und spezifischen Publikationen, wie sie unter Kategorien wie Spirituelles, Sexualität, Sinn- und Selbstfindung eingeordnet werden. Einer Skizzierung der ursprünglichen Einbettung des Begriffs in hinduistischen und buddhistischen Lehren sowie weiteren, darunter subsummierten Lehren folgt eine Diskussion des hiermit thematisierten…
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Caroline Arni (1998): femme sociologue – femme diable. Jenny P. d’Héricourt: Eine frühsoziologische Denkerin im Frankreich des 19. Jahrhunderts.
In die Entstehungsgeschichte der Soziologie ist der Geschlechterdualismus fest ein-geschrieben: Unter Berufung auf Natur und Naturwissenschaften grenzten die „Gründerväter“ der Soziologie die Frauen aus der Gesellschaft und aus der Gesellschaftstheorie aus. Gegen diese Kodifizierung von Gesellschaft und Sozialtheorie schrieb die naturwissenschaftlich wie sozialphilosophisch gebildete Französin Jenny P. d’Héricourt (1809-1875) an: Sie insistierte auf der grundsätzlichen…
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Caroline Bühler und Roger Sidler (1996): Bäuerliche Identität zwischen Tradition und Modernisierung.
Die Publikation ist 1993 im Rahmen des Forschungsseminars „Schweiz im Umbruch“ entstanden. Die Abstimmung über den Beitritt der Schweiz zum Europäischen Wirtschaftsraum EWR vom 6. Dezember 1992 löste eine grundsätzliche Debatte über die Schweiz und ihr Verhältnis zu Europa aus, die weit über die wirtschaftlichen Aspekte des Vertrags hinausging. Das Forschungsseminar „Schweiz im Umbruch“ setzte…