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Michael Gautier (2019): Passion und Kalkül. Zur beruflichen Bewährung in der Galerie
Galeristinnen und Galeristen sind zentrale Akteure des Kunstfeldes. Sie entdecken neue Kunst und machen sie bekannt. Doch wer eröffnet und betreibt eine erfolg- und einflussreiche Galerie für Gegenwartskunst? Diese soziologische Studie lotet anhand europäischer und amerikanischer Beispiele die Motive sowie die Denk- und Handlungsweisen von Personen aus, denen das riskante Unterfangen gelingt. Sie erschließt, wie…
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Rohit Jain (2018): Kosmopolitische Pioniere »Inder_innen der zweiten Generation« aus der Schweiz zwischen Assimilation, Exotik und globaler Moderne
Aufgewachsen zwischen Schweizer Überfremdungsangst und diasporischer Nostalgie: »Inder_innen der zweiten Generation« verfügten als Kinder kaum über Narrative für ihre Erfahrung der Mehrfachzugehörigkeit. Rohit Jain zeichnet nach, wie diese »unmöglichen« Subjekte inmitten von assimilatorischem Rassismus und warenförmiger Anerkennung in der Schweiz sowie in den diasporischen Räumen eines liberalisierten Indiens neue Lebensentwürfe erfinden. Die transnationale Ethnographie zeigt,…
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Robert Schäfer (2015): Tourismus und Authentizität. Zur gesellschaftlichen Organisation von Ausseralltäglichkeit
Welche Bedeutung hat Tourismus für die Gesellschaft heute? Ausgehend von der These der „staged authenticity“ (MacCannell) und anhand touristischer Fallbeispiele ergründet Robert Schäfer, welche Rolle der Tourismus in der heutigen Gesellschaft spielt und was in diesem Zusammenhang Authentizität bedeutet. Durch die Verschränkung von empirischer Forschung und theoretischer Begriffsbildung ist die Studie für all diejenigen interessant,…
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Denis Hänzi (2013): Die Ordnung des Theaters. Eine Soziologie der Regie.
Die Theaterregie ist heute so entfesselt, der künstlerische Möglichkeitsraum so offen wie nie. Kreatives Chaos allenthalben? Nicht wirklich. Denis Hänzi untersucht, wie aus dem Wechselspiel von individuellen Arbeitsweisen und institutionellen Arrangements, alten Idealen und neuen Realitäten das Gefüge der deutschsprachigen Theaterlandschaft hervorgeht. Mit einer charismatheoretischen Erweiterung des Bourdieu’schen Habitus/Feld-Konzepts wird ein innovativer Ansatz zur Analyse…
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Andrea Hungerbühler (2013): „Könige der Alpen“. Zur Kultur des Bergführerberufs.
Der Bergführer wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Schweiz als prototypischer, gleichsam idealer Landsmann konstruiert. In historisch-soziologischer Perspektive zeichnet Andrea Hungerbühler die Entstehung dieser Charismatisierung nach. Ihre materialreiche Studie erörtert die professionellen Selbstverständnisse heutiger Berufsakteurinnen und -akteure sowie die Charakteristika dieses bis heute kaum erforschten Berufsfelds. Mit dieser Betrachtungsweise trägt das Buch zur…
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Lukas Neuhaus (2011): Wie der Beruf das Denken formt. Berufliches Handeln und soziales Urteil in professionssoziologischer Perspektive.
Wie beurteilen Lehrerinnen, Pflegefachleute, Ingenieure oder Architekten die Gesellschaft? Gibt es typische Muster und warum? Welche Anforderungen stellt der berufliche Alltag und lässt sich das berufliche Handeln in Beziehung setzen zum sozialen Urteil? Lukas Neuhaus untersucht in dieser innovativen professionssoziologischen Studie den Zusammenhang zwischen der Struktur des beruflichen Handelns und den Mustern sozialer Klassifizierung. Er…
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Susanne Burren (2010): Die Wissenskultur der Betriebswirtschaftslehre. Aufstieg und Dilemma einer hybriden Disziplin.
Betriebswirtschaftliches Expertenwissen ist heute allgegenwärtig – über seine disziplinäre Basis ist jedoch kaum etwas bekannt. Am schweizerischen Fallbeispiel liefert Susanne Burren eine Pionierarbeit zur Wissenschaftssoziologie der betriebswirtschaftlichen Disziplin. Sie schildert den Aufstieg der Betriebswirtschaftslehre zu einem der größten universitären Studienfächer und untersucht deren Denk- und Deutungstraditionen. Aus historischer wie auch aus gegenwartsanalytischer Perspektive werden die…
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Andrea Glauser (2009): Verordnete Entgrenzung. Kulturpolitik, Artist-in-Residence-Programme und die Praxis der Kunst.
Die Entsendung von Künstlern in diverse Metropolen ist ein zentrales Instrument zeitgenössischer Kulturförderung geworden. Was hat zum großen Aufschwung dieses Förderinstruments seit den 1990er Jahren geführt? Welche Vorstellungen von künstlerischer Bildung liegen ihm zugrunde? Wie formen Artist-in-Residence-Programme die Praxis der Kunst? Das Buch untersucht die Logik dieser Praxis an der Schnittstelle von Soziologie und Kunstgeschichte…
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Marianne Rychner (2005): Grenzen der Marktlogik. Die Unsichtbare Hand in der ärztlichen Praxis.
Mehr Markt und Wettbewerb im Gesundheitswesen, so der Tenor aktueller gesundheitspolitischer Debatten, soll Transparenz schaffen, Kosten senken, Missbräuche verhindern und die Qualität der Leistungen steigern. Marianne Rychner zeigt anhand objektiv-hermeneutischer Materialanalysen, in welcher Weise professionalisierte ärztliche Praxis und die Logik des Marktes in einem Widerspruch zueinander stehen. Dies wird deutlich anhand einer detailgetreuen Rekonstruktion zweier…
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Caroline Bühler (2005): Vom Verblassen beruflicher Identität. Fallanalysen zu Selbstbildern und Arbeitsethiken junger Erwerbstätiger.
Die wirtschaftlichen Umbrüche der letzten Jahre haben Einfluss auf den subjektiven Stellenwert von Arbeit und Beruf. Wie finden sich die Einzelnen in herkömmlichen oder neuen Berufen zurecht? Welche Strategien wählen sie angesichts der veränderten Tätigkeitsfelder und Beschäftigungsverhältnisse? Wie sind sie emotional mit ihrer Arbeit verbunden? Die Erwerbstätigkeit wird von manchen Interviewten explizit als sinnstiftendes Zentrum…